Purple Rain – Bordeaux En-Primeurs 2018

«Es regnete zwischen April und Mai soviel wie selten zuvor. Wir hatten Regen für ein ganzes Jahr. Einige Regionen erwischte es schlimm mit Mehltau. Zwischen Juni und September hatten wir fast keinen Regen, es war heiss und trocken mit Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad, vergleichbar mit den Jahren 2003 und 1947 und teils auch 1982. Nur die älteren Rebstöcke mit tiefen Wurzeln konnten diese Periode überstehen.»

Bei einem Besuch auf Château Rauzan-Ségla konnte uns Maître de Chai Henry de Ruffray die Situation gut erklären. Ein Degustationsmarathon mit fast 400 Fassmustern aus beinahe allen Appellationen und Lagen bestätigte die Aussage: Gerade die Cabernet-lastigen Weine aus dem Médoc und besonders aus Saint-Estèphe waren sehr gelungen: kräftig, voluminös, gross, dichte Tannine. Was das linke Ufer (Pomerol, Saint-Emilion) angeht: Die Merlots waren an der Limite der Reife, einige Fassmuster bestätigten diese These. Die Weine sind z.T. «verkocht» und verbrannt, ein Zeichen von Stress und falschem Zeitpunkt der Ernte. Diesbezüglich haben uns die Weine mit zusätzlich etwas Cabernet-Sauvignon oder Cabernet-Franc ganz besonders gefallen. Die grossen Weingüter konnten es sich leisten eine Equipe von Erntehelfern während einer langen Periode zu bezahlen und Parzelle für Parzelle zu ernten; diese Arbeit konnte 2018 mehrere Wochen dauern. Château Haut-Bailly in Pessac-Léognan beispielsweise erntete während 4 Wochen. Schlussendlich war das Ernteresultat von sehr guter Qualität. Der Mehltau führte bei gewissen Weingütern allerdings zu kleineren Erträgen. Das biodynamische Weingut Château Pontet-Canet verlor 2/3 der Ernte. 2018 lässt sich in die ganz grossen Jahre einreihen. Es erinnert mich stark an das Jahr 2010: Die Tannine sind kräftig und dicht, die Weine sind relativ schwer (z.T. über 14.00 Vol.-%), dafür aber einfach köstlich zum Trinken: die Fruchtnoten sind ganz speziell zu erwähnen. Ein weiteres spezielles Detail: Barrique ist fast überall sehr gut integriert. Es erscheinen keine Fremdnoten, es wird nichts maskiert. Der Jungwein 2018 ist so dicht und kräftig, dass der Einsatz von Barrique berechtigt ist. 2018 bietet für alle Käufer viele tolle Weine: ob elegant oder kräftig und dicht. Wir suchen in den Weinen dieses Jahr nach roten oder schwarzen Beeren, nach gut integriertem Holz, nach präsenter Frucht und kräftigen Tanninen, alles in allem soll der Wein bereits als Fassmuster seine positive Entwicklung voraussagen. «Frische», Balance und Komplexität sollen vorhanden sein – erst dann kann daraus ein Grand Vin entstehen.

Purple Rain: Purple (lila) ist die satte Farbe der Trauben und Rain steht für die harte Regensaison anfangs Jahr.

«I never meant to cause you any sorrow I never meant to cause you any pain I only wanted to one time to see you laughing I only wanted to see you Laughing in the purple rain.» (“Purple Rain”, Prince)

Wie wird sich 2018 einreihen?

Wir vergleichen 2018 mit 1989, 2010 und 2016, besser als 2003 (z.T. etwas verkocht), ein Besitzer hat das Jahr sogar mit 1947 verglichen. 2018 ist opulent, wuchtig, dicht, kräftig und wird für viel Trinkspass sorgen. 2016 ist mineralischer, vielleicht auch etwas leichter als 2018. 2009 ist hedonistischer, opulenter und mit weniger Säure: 2018 bringt Säure mit, was den Wein sehr spannend macht.

Die Highlights und Tipps zum Kaufen

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  • Haut-Médoc: Ch. Beaumont, Ch. Chasse-Spleen, Ch. Poujeaux, Ch. Potensac, Ch. Sociando-Mallet
  • Margaux: Ch. Brane-Cantenac, Ch. Rauzan-Ségla, Ch. Malescot-St-Exupéry, Ch. Labégorce, Ch. D’Issan, Ch. Cantenac-Brown
  • Saint-Julien: Ch. Branaire-Ducru, Clos Du Marquis, Ch. Léoville-Barton, Ch. Léoville-Poyferré, Ch. Lagrange, Ch. Talbot, Ch. Saint-Pierre
  • Pauillac: Ch. Batailley, Ch. D’Armailhac, Ch. Grand-Puy Lacoste (Ch. Latour -> erscheint nicht en-Primeurs), Ch. Pichon-Lalande, Ch. Mouton Rothschild
  • Saint-Estèphe: Ch. Calon-Ségur Ch. Capbern Ch. Montrose Ch. Meyney Ch. Phélan-Ségur Ch. Tronquoy-Lalande
  • Pessac-Léognan: Ch. Carmes Haut-Brion, Ch. De Fieuzal, Domaine de Chevalier, Ch. Haut-Bailly, Ch. Latour-Martillac (rouge et blanc), Ch. Le Pape (Haut-Bailly)
  • Pomerol: Domaine de l’Eglise, Ch. Gazin, Ch. La Conseillante, Ch. L’Eglise Clinet, Ch. Rouget, Ch. Beauregard
  • Saint-Emilion: Ch. Berliquet, Ch. Canon, Ch. Beau-Séjour Bécot, Ch. Côte de Baleau, Ch. Fleur-Cardinale, Ch. La Dominique, Ch. Trotte-Vieille, Ch. Saintem / Saintayme, Ch. Tour Saint-Christophe
  • Fronsac, Lalande-De-Pomerol und Satelliten: Ch. Moulin-Haut-Laroque, Ch. Les Cruzelles

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PS: Hier geht’s zum Song von Prince «Purple Rain»: https://www.youtube.com/watch?v=TvnYmWpD_T8

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